GHEBO KOLLEKTION, 2021

Trotz aller Bemühungen können nicht alle Produktionsabfälle recycelt und somit wiederverwendet werden. Ein Beispiel dafür ist Muranoglas, das aufgrund der chemischen Elemente, die zur Färbung verwendet werden, nicht mit normalem Glas recycelt werden kann. Daher müssen Muranoglasabfälle als „Sonderabfälle“ behandelt werden, was ein großes wirtschaftliches und ökologisches Problem für die gesamten Aktivitäten in Murano darstellt. Wie können wir diese Situation ändern? Gibt es eine Möglichkeit, neue Murano-Glasobjekte herzustellen, indem die Abfälle aus den Glasfabriken vor Ort wiederverwendet werden? Ghebo versucht, diese Fragen zu beantworten. Es will das Universum der neuen Technologien erforschen, um zu verstehen, wie man sie mit dem Glashandwerk verbinden kann. Kollektion ist ein experimenteller Weg, der die Tradition der Glasherstellung in Murano mit den fortschrittlichsten digitalen Fertigungstechnologien verbindet und so eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft schafft. Es ist auch die erste Kollektion der Welt, die aus 3d-gedruckten Glasabfällen in einem Raumtemperaturverfahren hergestellt wird. Dank dieser innovativen Handwerkstechnik 4.0 werden die Glasabfälle aus den Glasfabriken von Murano in eine „Glaspaste“ umgewandelt, die bei Raumtemperatur geformt (in diesem Fall 3d-gedruckt) werden kann. Auch die Form dieser Objekte wurde durch einen digitalen Algorithmus erzeugt, der optimiert wurde, um eine sich ständig verändernde Geometrie zu simulieren, eine Form, die von den gewundenen Kurven der venezianischen Lagunen Velme und Ghebi inspiriert ist.