Next Edition: May 15.—18., 2025

Stühle. Dieckmann!

Der vergessene Bauhäusler Erich Dieckmann
Erstmals seit über 30 Jahren wird dem Möbelgestalter, Bauhäusler und Burg-Lehrer Erich Dieckmann (1896–1944) eine große Einzelausstellung gewidmet. Mit rund 120 Möbeln, Grafiken, Entwürfen und Zeichnungen sowie zeitgenössischen Positionen, die sich mit Dieckmanns gestalterischen Ansätzen beschäftigen, würdigt die Ausstellung einen prägenden Gestalter, der wie Marcel Breuer mit Formen und Materialien experimentierte und Typenmöbelprogramme nach streng geometrischen Formen entwickelte. Die Ausstellung ist mit Berlin und Halle (Saale) in den beiden Städten zu sehen, in denen Dieckmann maßgeblich gewirkt hatte. Erich Dieckmann und das Bauhaus Erich Dieckmann kam 1921 an das Bauhaus nach Weimar, um dort eine Tischlerlehre zu absolvieren. Nachdem das Bauhaus 1925 nach Dessau weitergezogen war, blieb Dieckmann in der Nachfolgeeinrichtung, der Staatlichen Bauhochschule Weimar unter Otto Bartning, und wurde dort im selben Jahr Leiter der Tischlerwerkstatt. 1931 folgte er vielen ehemaligen Bauhäuslern an die Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein nach Halle (Saale). Dort leitete er von 1931 bis zu seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten 1933 die Tischlereiwerkstatt. Danach schlug er sich schwer krank mit Sachbearbeiter- und Referentenjobs durch, bis er im November 1944 mit nur 48 Jahren starb. Dieckmanns Haltung und Nähe zum Nationalsozialismus lässt sich nur bruchstückhaft rekonstruieren und muss daher überaus kritisch betrachtet werden.
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