Der Kontrast einer eleganten und ehrlichen Tatami mit Futon zu einem klassischen Sofa hat mich anfangs des Projektes besonders irritiert. Während die verschiedenen verklebten Materialien beim letzteren unter dem Bezug versteckt bleiben, offenbart die Tatami auf transparente Art ihre Materialien und Konstruktion. Diese Transparenz sehe ich als simples, aber effektives Werkzeug für eine kreislauffähige Gestaltung.
Das Sofa und Daybed «mo» will eine formale Leichtigkeit und steht für eine zirkuläre Gestaltung. Das Augenmerk liegt dabei auf den lokalen und natürlichen Materialien. Als langlebige Alternative, erleichtert sein reduzierter Aufbau Reparatur, Neubezug und das Zurückführen in die Kreisläufe. Der komplette Holzrahmen ist gesteckt und wird ausschliesslich durch den Leinenzwilch zusammengehalten.
Das Polster aus Schafwollflocken und Arvenspänen ist eine Interpretation des traditionellen Kammerkissens. Dabei sorgt die Arve für einen natürlichen Mottenschutz. Die hochwertige Wolle ist antibakteriell, brennt nicht und absorbiert 30% der Feuchtigkeit, ohne sich nass anzufühlen. Die drei Kissen lassen sich dank ihrer Proportionen gut lüften und auflockern. Im Vergleich zu bestehenden zirkulären Sofas, die rezyklierten Schaumstoff verwenden, will dieser Entwurf konsequent ohne erdölbasierte Schaumstoffe überzeugen.